Lange Bauzeiten und nachträgliche Kostensteigerungen schrecken viele davon ab, sich an die Modernisierung ihres Altbaus zu machen. Hier will der Sanierungssprint abhelfen: Das Konzept ermöglicht eine energetische Sanierung innerhalb von 22 Werktagen.
Sind Sie Eigentümerin oder Eigentümer eines sanierungsbedürftigen Gebäudes und interessiert am Sanierungssprint? Sind Sie ein Handwerksbetrieb und möchten an Sanierungssprints teilnehmen? Oder wollen Sie als Sanierungssprint-Koordinator tätig werden und interessieren sich für Fortbildungsangebote oder Kontakte zu Bauherren?
Dann teilen Sie uns bitte Ihre Kontaktdaten mit und wir werden uns mit Ihnen in Verbindung setzen.
Hinweis: Der Sanierungssprint ist nicht mit einer speziellen Förderung verbunden.
Folgende Sanierungssprint-Koordinatoren in Baden-Württemberg haben eine Kurzschulung von Zukunft Altbau abgeschlossen und können von Ihnen als Bauherrschaft angesprochen werden:
Auch Generalunternehmer, die zahlreiche Handwerksbetriebe als Unterauftragnehmer bündeln oder alles aus einer Hand anbieten, sind ansprechbar für Sanierungssprints:
Auf der Karte unten finden Sie Handwerksbetriebe, die gerne bei einem Sanierungssprint mitmachen würden oder bereits erfolgreich dabei waren. Aber natürlich können Sie auch alle anderen Handwerksbetriebe dafür anfragen.
Herzstück des Sanierungssprints: der Bauzeitenplan. Er koordiniert alle auf der Baustelle tätigen Gewerke, berücksichtigt alle Abhängigkeiten zwischen den Gewerken und legt für jede Aufgabe ein fixes Zeitfenster fest. Die Baustelle wird in eine Innen- und eine Außenbaustelle aufgeteilt.
Der Sanierungssprint-Koordinator sorgt für einen reibungslosen Ablauf auf der Baustelle. Ziel ist, dass alle Gewerke ihre Arbeitszeit effizient nutzen und so Zeit und Kosten sparen. Der Bauherr stellt ein tägliches gemeinsames Mittagessen für alle Handwerker auf der Baustelle. Das fördert den Austausch, sorgt für eine gute Atmosphäre und vermeidet Fahrzeiten.
Die zusätzlichen Kosten für den Koordinator werden zum Großteil durch Fördermittel, Vermeidung von Nachträgen der Handwerksbetriebe, geringere Gerüststandkosten und geringere Mehrkosten für Mietausfälle und parallel gemietete Wohnungen ausgeglichen.
Alle energetischen Sanierungsmaßnahmen (Fassade, Dach und Keller) werden nach guten Standards durchgeführt, die Fenster werden dreifach verglast. Sofern kein Anschluss an ein Wärmenetz möglich ist, kommt eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Flächenheizung – wie zum Beispiel einer Fußbodenheizung – und einer Photovoltaik-Anlage zum Einsatz.
Weitere nicht-energetische Maßnahmen wie die Modernisierung von Küche und Bad oder die Reduzierung von Barrieren können zusätzlich geplant, im Bauzeitenplan berücksichtigt und parallel durchgeführt werden.
Grundsätzlich lässt sich das Prinzip des Sanierungssprints immer anwenden. Bislang wurden nach diesem Prinzip Einfamilienhäuser und Doppelhäuser saniert. Die höchsten Einsparungen sind bei Häusern der Baujahre 1945 bis 1980 zu erwarten. Voraussetzung ist die Finanzierbarkeit durch den Eigentümer.
Das Konzept des Sanierungssprints wurde von Bauingenieur Ronald Meyer zusammen mit der Agora Energiewende und der DENEFF entwickelt und bundesweit in drei Pilotprojekten umgesetzt. Hierzu gibt es einen ausführlichen Praxisbericht. Die Pilotprojekte wurden in einer Studie des ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und dem Institut für Baubetriebslehre der Universität Stuttgart wissenschaftlich begleitet.
Vortrag von Ronald Meyer über das Modell „Sanierungssprint“ beim Herbstforum Altbau 2024