Um steigenden Öl- und Erdgaspreisen zu begegnen, möchten viele Eigentümerinnen und Eigentümer ihr Haus energetisch sanieren und auf erneuerbare Energien umsteigen. Für die Umsetzung der meisten Vorhaben benötigt man Fachleute, wie Energieberaterinnen und -berater oder Handwerkerinnen und Handwerker. Sie sind aktuell aber oftmals bereits über längere Zeit hinweg ausgebucht. Einige Maßnahmen können Sanierungswillige auch direkt in Eigenregie angehen – besonders effizient: die nachträgliche Dämmung der Kellerdecke.

Eine Kellerdeckendämmung sorgt außerdem für warme Fußböden im Erdgeschoss und spart bis zu zehn Prozent der Heizkosten ein. Durch die geringen Investitionskosten ist sie eine der profitabelsten energetischen Maßnahmen.

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Die wichtigsten Schritte zur Dämmung unbeheizter Keller (mit Dämmplatten)

  1. Kellerdecke und ggf. Wände von Staub befreien und losen Putz entfernen
  2. Ggf. ungedämmte oder schlecht gedämmte Rohrleitungen mit entsprechenden Systemen dämmen
  3. Klebemörtel nach Herstelleranweisungen anrühren
  4. Mörtel auf die Rückseite der Dämmplatten auftragen und diese vollflächig und lückenlos an der Decke anbringen
  5. Die Dämmplatten an den Rohrleitungen aussparen.
  6. Die Außenwände nicht vergessen: Zur Reduzierung von Wärmebrücken im Sockelbereich sollte die Dämmung auch eine Plattenbreite (ca. 50 cm) von der Decke an der Innenseite der Außenwände nach unten gezogen werden.
  7. Wenn keine oberflächenfertigen Dämmplatten verwendet wurden, kann die Kellerdecke nach Wunsch verputzt oder gestrichen werden.

Ist der Keller beheizt, lohnt sich die Dämmung des Kellerbodens, der Kelleraußenwand sowie der Innenwände zu den unbeheizten Bereichen. Hier sollten Sie im Vorfeld eine Energieberaterin oder einen Energieberater hinzuziehen. Meist kann in diesen Fällen aus Platzgründen keine dicke Dämmung eingebracht werden. Wo immer die Dämmstärke durch die räumliche Umgebung limitiert ist, lohnt es sich besonders ein Material mit hoher Dämmfähigkeit zu verwenden.
Und immer gilt: eine (geringere) Dämmung ist besser als keine Dämmung!

Anschauliche Video-Anleitungen

Die folgenden Anleitungen sind grundsätzlich auch auf die Dämmstoffe anderer Hersteller übertragbar, jedoch sollten im Einzelfall immer die jeweiligen Herstellerangaben beachten werden.

  • Dieses Video des Herstellers Rockwool (10:34 min) erklärt exemplarisch, wie Kellerdecken gedämmt und Heizungsrohre mit Steinwolle isoliert werden können. Auch die Dämmung mit Polystyrol verläuft analog, nur kann hier, in Abhängigkeit des Produkts, statt Mörtel auch Kleber zum Einsatz kommen. Auch hier sind die Vorgaben des jeweiligen Herstellers zu berücksichtigen
  • Dieses Video des Herstellers Isover (25:55 min) gibt Tipps zur Verarbeitung von Steinwolleplatten. Es verdeutlicht ab Minute 13:08 wie man es nicht machen sollte und ab Minute 18:07 wie die Platten am einfachsten verarbeitet werden.
  • Dieses kurze Video des Herstellers hawo (1:18 min) zeigt beispielhaft die Verarbeitung einer Polystyrol-Dämmung. Es gibt auch Systeme ohne Abstandshalter. Das hängt vom Hersteller und dem Kleber oder Klebemörtel ab.
  • Eine weitere Montagemöglichkeit mit einem Schienensystem zeigt exemplarisch das Video des Herstellers JOMA (1:45 min).