Visionen und Praxis, kompakte Vorträge, Raum für Diskussionen und neue Denkansätze – auch beim 26. Herbstforum Altbau dreht sich alles um aktuelle Entwicklungen rund um die energetische Gebäudesanierung.  

Mit inspirierenden Referierenden, Updates aus der Politik und innovativen Praxisbeispielen geht es darum, ins Tun zu kommen. Damit auf den Baustellen alles rund läuft, spielen auch der kollegiale Austausch von Erfahrungen, der Aufbau von Wissen und Netzwerke eine große Rolle. Dafür bildet die Fachtagung die ideale Umgebung.  

Knapp 1.000 Teilnehmende aus Energieberatung, Handwerk, Architektur und Planung, Verwaltung sowie Kammern und Verbänden machen das Green Event zu Süddeutschlands größtem, neutralem Branchentreffen für energetische Sanierung.  

Das Herbstforum Altbau wird durch das Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert. Projektträgerin ist die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg. 

Alles Wissenswerte finden Sie im Herbstforum-Flyer (barrierefreies PDF)
 

Bitte beachten Sie folgenden Hinweis zur Rechnungslegung und Stornierung:


Mit Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung und die Rechnung. Die Teilnahmegebühr ist sofort fällig. Angemeldete Personen können kostenfrei eine Vertretung bestimmen, wenn Sie verhindert sind. Eine nachträgliche Reduzierung der Gebühr von Präsenz- zu Online-Teilnahme oder Stornierung ist nicht möglich.

Programm und Teilnahmebedingungen

Klimaschutz in Baden-Württemberg: Statement der Umweltministerin

Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft im Umweltministerium Baden-Württemberg

Themen wie erneuerbare Energien und die Effizienz der Gebäudehülle sind heute aktueller denn je. Seit 2020 reihen sich Krisen mit globalen Auswirkungen auf die Energiemärkte aneinander. Dies zeigt uns unmissverständlich auf, wie abhängig wir von Gas- und Ölimporten sind. Die Nutzung dieser Energieträger steht dem erklärten Ziel der Klimaneutralität entgegen. Außerdem bringt die Abhängigkeit unsere auf günstige Energie angewiesene Volkswirtschaft in eine schwierige wirtschaftliche Situation. Wir müssen nun alles daransetzen, diese Abhängigkeit und die damit verbundenen CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren.  

Bei der Wärmeversorgung gelingt uns dies, wenn wir konsequent auf Heizungsanlagen setzen, die auf der Basis von erneuerbaren Energien betrieben werden. In vielen Fällen wird die Wahl auf die Wärmepumpe fallen, die auch im teil-sanierten Altbau bereits effizient eingesetzt werden kann. Auch der Ausbau von Wärmenetzen und die Nutzung von Abwärme sind ein wichtiger Baustein der Wärmewende. Parallel dazu müssen wir dafür sorgen, dass die Effizienz der Gebäudehülle durch Wärmedämmung insgesamt deutlich verbessert wird. Ist die Hülle saniert, sinkt der Wärme- und Energiebedarf enorm, was die Umstellung auf Wärmepumpen vereinfacht und die Stromnetze entlastet. 

Climate Justice nicht nur für Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten?!

Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, Universität Augsburg und Mitglied des Deutschen Ethikrates, Augsburg

Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl ist beim Herbstforum vor allem als Mitglied des Deutschen Ethikrates gefragt. 

Der Umgang mit dem Klimawandel wirft wichtige Fragen zur Gerechtigkeit und Verantwortung auf. Die Analyse, die vorgestellt wird, konzentriert sich auf drei Dimensionen der Klimagerechtigkeit: die innergesellschaftliche, die internationale und die intergenerationelle Dimension.

Innerhalb dieser Dimensionen müssen Lasten und Verantwortung gerecht verteilt werden. Der Deutsche Ethikrat entwickelt in seiner Stellungnahme ein Gerechtigkeitskonzept: Es zielt darauf ab, die Zuteilung von Lasten und Pflichten so zu gestalten, dass die Mindestbedingungen für ein gutes, gelingendes Leben jetzt und in Zukunft erfüllt sind.

Gerade für die eigene innere Haltung ist es wichtig, sich den eigenen Standpunkt immer wieder klarzumachen und zu überlegen, wie man mit dieser auf Fairness und Gerechtigkeit basierenden Argumentation möglichst viele andere Akteurinnen und Akteure von nötigen Veränderungen überzeugen kann.

Auf zu neuen Horizonten mit dem Sanierungssprint

Ronald Meyer, Bauingenieur

Der Bauingenieur Ronald Meyer ist seit vielen Jahren in der Bau- und Sanierungsszene bekannt. Nachdem er viele Erfahrungen in den Bereichen Baupraxis und Kommunikation gesammelt hat, hat er seit Ende 2023 mit einem neuen Konzept seine Berufung gefunden und erregt mit diesem seitdem viel öffentliche Aufmerksamkeit. Beim „Sanierungssprint“, Deutschlands schnellster Baustelle in 22 Tagen, geht es um eine energetische Kernsanierung von kleineren Wohngebäuden.

Basis für eine prozessoptimierte Gebäudemodernisierung ist ein qualitativ verlässliches Zusammenspiel der Handwerksgewerke in einer positiven und kooperativen Atmosphäre.  

Der Sanierungssprint kommt auch nach Baden-Württemberg.

Ronald Meyer hat bereits mehrere Projekte umgesetzt und berichtet über seine bisherigen Erfahrungen als Sanierungscoach. 

Mit seinem Vortrag öffnet er der gesamten Baubranche neue Horizonte hin zu einem effizienteren und produktiveren, aber auch gemeinschaftlicheren Miteinander auf der Baustelle.

Cluster-Wohnungen für eine resiliente Entwicklung von Wohngebäuden

Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula, Forschungsprofessur Ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen, FH Potsdam, Potsdam

Cluster-Wohnungen sind eine relativ neue Wohnform, die die Vorteile einer Kleinstwohnung mit der Funktionsweise einer Wohngemeinschaft verbindet. Indem sie verschiedenen, teilweise scheinbar gegensätzlichen Ansprüchen gerecht werden, bieten sie eine Antwort auf aktuelle gesellschaftliche Fragen. Sie verbinden Privatheit und Gemeinschaft, Wohnqualität und nachhaltige Lebensstile, wie Flächeneffizienz, Sharing. Aufgrund ihrer infrastrukturellen Ausstattung und Größe lassen sie sich verhältnismäßig leicht an zukünftige Wohnbedürfnisse oder Nutzungen anpassen, etwa gemeinschaftliches Zusammenleben oder Co-Working, aber auch betreutes Wohnen. Daher können sie als ein Baustein urbaner Resilienz betrachtet werden.

Von der Wohnform profitieren ältere Menschen, aber ebenso alle nachkommenden Generationen.

Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula ist Architekt und seit 2014 Forschungsprofessor für ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen an der Fachhochschule Potsdam im Fachbereich STADT I BAU I KULTUR. Er gehört auch zum Autorenteam der wissenschaftlichen Arbeit „Zukunft Bauen – Clusterwohnungen – Eine neue Wohnungstypologie für eine anpassungsfähige Stadtentwicklung“. Ergebnisse aus der Studie stellt er in seinem Vortrag vor.

Zirkuläres Bauen – selbstverständlich auch im Bestand 

Oliver Seidel, Architekt FH AKBW, Baubüro in situ AG, Basel

Nach vielen Jahren Bauerfahrung mit Niedrigenergiehäusern und Holzbauten hat sich Oliver Seidel als Dipl. Ing. Architekt FH dem Bestandserhalt und temporären Nutzungen verschrieben. Er sieht sich und sein Team als „nachhaltiges Denk- und Architekturbüro“. Sein Ziel: Mit dem Baubestand Geld sparen und zusätzlich Verwertbares in einer „Bauteilbörse“ vermarkten. Davon und um Theorie und Praxis des Zirkulären Bauens geht es bei seinem Vortrag beim Herbstforum.

Best Practice: Architektur trifft Denkmal trifft Zukunft: Smarte Sanierungen denkmalgeschützter Gebäude in Südwestdeutschland  

Dipl.-Ing. (FH) Cornelia Haas, Freie Architektin, sutter3 GmbH & Co.KG, Freiburg, Vorsitzende der Architekten-Kammergruppe Breisgau-Hochschwarzwald/Emmendingen

Sutter³ steht für die Sanierung alter und historischer Bauwerke. Denkmalgeschützte Gebäude als Schätze der Bausubstanz werden auf Basis sinnvoller Nutzungskonzepte zukunftsweisend und pragmatisch saniert. Cornelia Haas stellt preisgekrönte Projekte aus dem Südwesten vor. Sie zeigt auf, welche Bauprojekte besonders erfolgreich waren: von der Bauherrenentscheidung über Finanzierung und Förderung, CO2-Bilanz, Energie- und Heizsysteme bis hin zu Entscheidungsprozessen und Herausforderungen. 

Außerdem wird das „Modellprojekt Junges Wohnen“ für bestandsgerechtes Planen und Bauen vorgestellt. 

Best Practice: Solide Energieeffizienz-Sanierung eines Dreifamilienhauses mit wirtschaftlichen Aha-Effekten

Dr. Bernd Gewiese, Gebäudeenergieberater und Sanierungsmanager, Karlsruhe

Ein Dreifamilienhaus wird im Jahr 2020 erfolgreich zum Effizienzhaus 85 saniert – so weit, so unspektakulär. Der Entscheidung für diese praktikable Lösung gingen umfangreiche Überlegungen voraus. Die Erfahrungen zeigen, wie wirtschaftlich erfolgreich eine solche solide Lösung sein kann. Ein Blick zurück auf den Entscheidungsprozess und ein Ausblick in die Zukunft und auf mögliche Trends dürfen beim erfahrenen Gebäudeenergieberater Dr. Bernd Gewiese nicht fehlen.

Best Practice: Energieeffiziente Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit ambitionierten Ansprüchen und hoher Dichte 

Heinrich R. Welker, Gebäude-Engineering-Berater, ELKA AG, CH-Küssnacht

Sieben Wohnungen auf 265 m², Plusenergiehaussanierung und optimaler Komfort zu bezahlbaren Mieten: Was unwahrscheinlich klingt, ist in Stuttgart Wirklichkeit geworden. Sanierungen von Mehrfamilienhäusern sind zumeist die „Sorgenkinder“ der Wärmewende. Während andernorts lamentiert wird, haben Welker und sein Team gezeigt, was möglich ist. Eine vollständig erneuerbare Kühlung und Elektrotankstellen runden die gelungene Sanierung ab. 

 

Impulse für Wohneigentümer-Projekte: Von der Erstansprache bis zur Umsetzung

Petra Hübner, Social Immo Consulting, Fellbach 
Joshua Lampe, Ingenieurbüro Lampe und Team GmbH, Ludwigsburg 
Kersten Schagemann, Dipl.-Ing. Freier Architekt, Sachverständiger für Schäden an Gebäuden, Stuttgart

Bei Wohnungseigentümergemeinschaften sind selbst Fachleute oft ratlos, wenn es um die Umsetzung von komplexen Bestandssanierungen geht. Zu heterogen sind meist die Interessen der Beteiligten, zu unterschiedlich die baulichen und finanziellen Vorstellungen und die Altersstruktur.  

Das Referenten-Trio zeigt auf, wie man mit Kompetenz und Kommunikation, Erfahrung und Fingerspitzengefühl die Menschen den WEG bei Bauprojekten unterstützen kann. 

Petra Hübner ist die Steuerfrau: Ihr Schwerpunkt ist die WEG-Verwaltung und damit die Steuerung von Wohnungseigentümergemeinschaften gemeinsam mit ihren Mitgestaltern, Energieberater Joshua Lampe sowie Architekt und Sachverständiger Kersten Schagemann, bilden sie eine umsetzungsstarke Allianz. 

Moderation

Natasha Walker

Natasha Walker ist Kommunikationsberaterin und moderiert vor allem Veränderungsprozesse. Aus 25 Jahren bringt sie umfangreiche internationale Erfahrungen bei komplexen Dialogprozessen mit. 

Anmeldung und Teilnahmegebühren

Vor Ort dabei
Die Gebühr für die Teilnahme in Präsenz beträgt 70 € inkl. MwSt. pro Person.
Die Veranstaltung ist ausgebucht. Die Anmeldefrist ist abgelaufen.

Online dabei
Die Teilnahmegebühr für den digitalen Zugang beträgt 40 € inkl. MwSt. pro Person.
Anmeldefrist: 15. November 2024

Online-Regionalgruppe
Sie wollen nicht auf den Austausch mit Netzwerkpartnern aus Ihrer Region
verzichten? Dann melden Sie sich als Gruppe an. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 € inkl. MwSt. pro Regionalgruppe.
Anmeldefrist: 6. November 2024

Studierende können mit Immatrikulationsbestätigung kostenfrei teilnehmen. Bitte laden Sie Ihre Immatrikulationsbestätigung im Feld „Datei“ hoch.

Alle Teilnehmenden erhalten im Anschluss an die Tagung die digitalen Handouts sowie ihr persönliches Weiterbildungszertifikat.

Fotografie und Videoaufnahmen
Bitte beachten Sie, dass während der gesamten Veranstaltung Bild- und Videoaufnahmen gemacht werden, die potenziell zur Berichterstattung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien veröffentlicht werden.

Besuch der Fachausstellung

Eine begleitende Fachausstellung rundet die nachhaltig gestaltete Tagung ab. Folgende Fachaussteller präsentieren sich:

Qualifikation: Zertifizierte Fortbildung

Die Veranstaltung wird für die Eintragung bzw. Verlängerung des Eintrags in die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes mit 7 Unterrichtseinheiten (Wohngebäude), 4 Unterrichtseinheiten (Nichtwohngebäude), 4 Unterrichtseinheiten (Energieaudit DIN 16247/Contracting) angerechnet. Die Architektenkammer Baden-Württemberg erkennt 3 Unterrichtsstunden für ihre Mitglieder und Architekten/Stadtplaner im Praktikum für die Fachrichtungen Architektur und Innenarchitektur an, die Ingenieurkammer des Landes 4 Fortbildungspunkte.

Green Event: klimaneutral, da ressourceneffizient

Wir sind ein Green Event. Wir achten bei unseren Veranstaltungen genauso wie bei allen unseren Aktivitäten darauf, sie nachhaltig zu organisieren und umzusetzen und wertvolle Ressourcen zu sparen. Alle entstehenden CO2-Emissionen werden über langfristige Klimaschutzprojekte unseres Partners Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH kompensiert. 

Weitere Informationen zur Klimaneutralität des Herbstforums Altbau finden Sie in diesen Unterlagen.

Medienpartner

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Rückblick – Programme und Vorträge zum Download

Im Herbstforum Altbau werden jedes Jahr wertvolle Fachinformationen zusammengetragen. Dieses geballte Expertenwissen möchten wir Ihnen nachhaltig und papiersparend zur Verfügung stellen. Alle Vorträge und Videomitschnitte, die uns von den Referentinnen und Referenten freigegebenen wurden, stehen für Sie auf den jeweiligen Unterseiten bereit.

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