Die Wärmedämmung hat entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch. Denn durch ungedämmte Dächer, Wände und Fenster entweichen in der kalten Jahreszeit jeweils ein Fünftel und mehr der Heizenergie. Bis zu zehn Prozent gehen durch eine ungedämmte Kellerdecke verloren. Im Sommer dringt die Hitze von außen schneller ins ungedämmte Haus ein. Beides können Sie durch eine gute Dämmung erheblich vermindern.
Wenn Sie Wände, Dach und Kellerdecke bei einer Sanierung gut „einpacken“ und die Fenster mit Wärmeschutzverglasung versehen, sind Ihre Räume im Winter angenehm warm und im Sommer angenehm kühl. Und:
Die Dämmung spielt bei der energetischen Sanierung und Modernisierung von Gebäuden eine zentrale Rolle. Wenn Ihr Haus gut gedämmt ist, entweicht weniger bis nahezu keine Heizwärme mehr über Fassade, Fenster, oberste Geschossdecke, Dach und Kellerdecke.
Wie viel Wärme die Gebäudehülle abgibt, kann man vereinfacht mit dem U-Wert beschreiben. Der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient gibt Auskunft über den Wärmeverlust: Je besser die Dämmfähigkeit, desto kleiner der U-Wert für die einzelnen Bauteile, und desto weniger Wärme geht verloren. Gut gedämmte Wände haben einen U-Wert von 0,1 bis 0,2 W / m²K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) und geben fünf bis fünfzehn Mal weniger Wärme ab als ungedämmte Wände. Bei modernen Fenstern liegt der U-Wert bei bis zu 0,5 W / m²K.
Von der Dämmung hängen alle weiteren Bausteine der Sanierung ab. Wichtig dabei: Die einzelnen Komponenten müssen gut aufeinander abgestimmt werden. Dreifachverglaste Fenster nützen beispielsweise wenig, wenn die Wärme weiterhin über eine schlecht isolierte Fassade entweicht: Fenster und Fassade sollten daher immer parallel geplant werden. Sind mehrere Sanierungsschritte notwendig, kann die Umsetzung auch nach und nach erfolgen. Jede einzelne Maßnahme steigert die Effizienz des Gebäudes.
Häufig sind Altbauten nach der Dämmung und dem Fenstertausch so dicht, dass ein Lüftungskonzept erforderlich ist. Manuelles Lüften klappt nur, wenn man sehr diszipliniert ist. Automatische Lüftungsanlagen sorgen für dauerhafte Frischluft bei wenig Wärmeverlust.
Vor allem aber hat die Wärmedämmung Einfluss auf die Heizungsanlage, denn je effizienter die Wärme genutzt wird, desto weniger leistungsstark muss diese sein.
Trotz wissenschaftlich eindeutiger Sachlage bei der Dämmung gibt es in der Praxis zahlreiche gängige Irrtümer, die aber mit Fakten und stichhaltigen Argumenten leicht entkräftet werden können.
Wenn Sie Dach, Außenwand oder Kellerdecke um mindestens 20 Prozent besser dämmen, als das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert, erfüllen Sie das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) Baden-Württemberg vollständig. Oder Sie verbessern die gesamte Gebäudehülle. In welchem Umfang dies anrechenbar ist, hängt vom Alter des Gebäudes ab.