Mit einer kleinen Investition können Sie die Effizienz Ihrer Heizung signifikant steigern und die Heizkosten senken. Der hydraulische Abgleich sorgt für Komfort und schont die Umwelt. Wenn Heizkörper nicht richtig warm werden und gluckern, muss man sie zunächst entlüften. Dies können Sie mit einem Entlüftungsschlüssel aus dem Baumarkt einfach selbst machen. Wenn dann noch immer manche Heizkörper kälter sind als andere, ist es höchste Zeit für einen hydraulischen Abgleich.
Unterschiedliche Längen und Durchmesser der Rohre, nicht korrekt eingestellte Ventile und Heizungspumpen können zur ungleichmäßigen Verteilung des warmen Heizwassers führen. Heizkörper nahe der Pumpe werden dann stark durchströmt, was zu lästigen Strömungsgeräuschen führen kann und die Effizienz der Heizung mindert.
Gleichzeitig kommt bei den Heizkörpern in weiter entfernten Gebäudeteilen zu wenig Wasser an. Häufig werden dann einfach die Pumpenleistung und Vorlauftemperatur erhöht, was wiederum zu einer erhöhten Rücklauftemperatur und damit zu Effizienzverlusten bei Brennwertkesseln und Wärmepumpen führt. Dies behebt nicht die Ursache und sorgt vor allem für steigende Heizkosten und höhere Stromkosten.
Statt einzelner Komponenten muss man das komplette Heizsystem betrachten. Hier setzt der hydraulische Abgleich an. Fachleute erfassen die Pumpenleistung, die verbauten Heizungsrohre, die Raumgrößen und Außenflächen sowie die Wärmedämmung des Gebäudes.
Anhand dieser Größen wird der Wärmebedarf jedes einzelnen Raumes berechnet und jedes Heizkörperventil (sitzt unter dem Thermostatventil), der Heizkessel sowie die Pumpe den Berechnungen entsprechend eingestellt.
Die erzeugte Wärme wird besser verteilt und effizienter genutzt. Der Heizkessel benötigt nach dem hydraulischen Abgleich weniger Brennstoff. Dadurch sinken die Heizkosten merklich. Fließgeräusche gehören der Vergangenheit an und in den einzelnen Räumen ist es so warm wie gewünscht. Gleichzeitig ist in der Regel der Austausch der Heizpumpe ratsam, denn modernere Hocheffizienzpumpen benötigen deutlich weniger Strom und amortisieren sich in wenigen Jahren.
Der hydraulische Abgleich muss in der Regel nur einmal durchgeführt werden. Dabei ist es wichtig, auf das ausführlichere „Verfahren B“ (Einzelraumberechnung mit tatsächlichen Außenflächen) zu bestehen, denn nur dieses garantiert im Vergleich zum weit verbreiteten „Verfahren A“ (Schätzverfahren gemäß Raumfläche) eine optimierte Wärmeverteilung.
Der hydraulische Abgleich ist eine wichtige und zugleich kostengünstige Maßnahme, die Sie zur energetischen Ertüchtigung Ihres Hauses durchführen können. Dank der Einsparung von 10 bis 15 Prozent der Heizkosten und der staatlichen Förderung amortisiert sich der hydraulische Abgleich vergleichsweise schnell. Auch der Einbau einer stromsparenden Hocheffizienzpumpe wird bezuschusst.
Wird durch den hydraulischen Abgleich die Heizungsvorlauftemperatur abgesenkt, schaffen Sie gleichzeitig eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Einbindung CO2-sparender Technologien wie Solarthermie oder Wärmepumpen.
Schöner Nebeneffekt: Eine profunde raumweise Heizlastberechnung für den Hydraulischen Abgleich zeigt Ihnen auch für den Heizungstausch auf, ob Ihr Haus bereits jetzt für Wärmepumpen geeignet ist und wie viel kW Heizlast die neue Heizung mitbringen muss.
Über 80 Prozent der Heizungen in Wohnhäusern sind nicht hydraulisch abgeglichen. Die Durchführung des hydraulischen Abgleichs übernehmen für gewöhnlich Fachleute aus dem Handwerk. Bei größeren Wohnanlagen wird zusätzlich eine Ingenieurin oder ein Ingenieur benötigt. Den Einbau neuer Komponenten übernimmt der Heizungsbetrieb.
Lesen Sie diesen Inhalt auch im Merkblatt zum hydraulischen Abgleich.