Viele wünschen sich, auch im Alter in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Ein altersgerechter Umbau steigert die Chancen dazu. Wer die Sanierung mit energetischen Maßnahmen koppelt, verhindert Doppelarbeiten und senkt die Kosten. Übrigens: Auch für Jüngere bieten barrierefreie Häuser mehr Wohnkomfort.
Mit dem Alter erschweren steile Treppen, hohe Duscheinstiege und schmale Türen das Leben im Eigenheim. Doch meist verdrängt man den Gedanken, dass das vertraute Heim einmal Probleme bereiten könnte. Einen altersgerechten Umbau der eigenen vier Wände wagen die meisten erst dann, wenn es akut wird.
Besser ist es, wenn das schon früher erledigt wird. Der Aufwand ist in der Regel überschaubar. Wichtig ist vor allem: Schwellen reduzieren, Haltegriffe an WC und Dusche montieren und dafür sorgen, dass sich die Badzimmertür nach außen öffnen lässt. Bedenken, dass altersgerechte Details unmodern aussehen, sind meist unbegründet. Großzügige, bodengleich begehbare Duschen sind das beste Beispiel.
Zu rollstuhlgerechten Gebäuden gehören außerdem Türen mit ausreichender Breite und Bedienelemente wie Lichtschalter auf entsprechend niedriger Höhe. Um ein Gebäude komplett barrierefrei zu gestalten sind zudem auch Rampen und Aufzüge nötig. Diese Maßnahmen sind allerdings kostspielig und auch nicht überall umsetzbar.
Die Kriterien einer barrierefreien Wohnung für Pflegefälle gemäß DIN 18040-2 finden Sie in diesem auf Pflegethemen spezialisierten Webportal. Weitere Informationen zum Thema Barrierefreiheit bietet auch die Architektenkammer Baden-Württemberg.
Es bietet sich an, barrierereduzierende Umbauten in einem Zuge mit energetischen Sanierungsmaßnahmen anzugehen. Das senkt die Kosten, da Planer und Handwerker nicht zweimal beauftragt werden müssen und verbessert den Wohnkomfort – für Jung und Alt. Die Räume werden einerseits besser zugänglich, andererseits sorgen eine Dämmung von Fassade, Dach oder Kellerdecke sowie neue Wärmeschutzfenster für mehr Behaglichkeit in der Wohnung. Das ist wichtig, denn im Alter leiden Menschen ganz besonders unter Zugluft im Winter und überhitzten Räumen im Sommer.
Die Förderbank KfW bietet Eigentümern und Mietern lukrative Anreize. Die Förderung barrierereduzierender Maßnahmen sieht Zuschüsse in Höhe von mindestens zehn Prozent der förderfähigen Kosten vor. Der Zuschuss beläuft sich für Einzelmaßnahmen auf 200 bis 2.500 Euro bei Mindestinvestitionskosten von 2.000 Euro. Wer nach den Kriterien des höherwertigen Förderstandards ‚Altersgerechtes Haus‘ investiert, kann sogar mit 12,5 Prozent Förderung rechnen. Alternativ gibt es eine Kreditvariante: bis zu 50.000 Euro anrechenbare Kosten bei 2,69 Prozent effektivem Jahreszins pro Wohneinheit. Auch die energetische Sanierung wird massiv gefördert.
Es werden allerdings nur Vorhaben gefördert werden, die zum Zeitpunkt des Antrags noch nicht begonnen wurden. Interessierte sollten sich deshalb zunächst von einer qualifizierten Fachkraft zu möglichen und sinnvollen Maßnahmen beraten lassen. Danach kann die Förderung für die Maßnahmen bei der KfW beantragt werden.
Qualifizierte Fachkräfte finden Sie unter anderem bei der Architektenkammer Baden-Württemberg. Wählen Sie dazu in der „Fachliste“ das Stichwort „Barrierefreies Planen und Bauen“ aus.