Warmwasser oder Heizung

Nutzen Sie die Sonne zur Warmwasserbereitung: Um eine hohe Energieausbeute zu erzielen und überschüssige Wärme zu vermeiden, wird die Anlage meist so dimensioniert, dass sie außerhalb der Heizperiode den Warmwasserbedarf vollständig deckt. Die konventionelle Heizung können Sie dann komplett abschalten. Im Winter und in der Übergangszeit wird das Wasser mit Solarthermie vorgewärmt und von der Heizung auf die Endtemperatur gebracht. So lassen sich übers Jahr bis zu zwei Drittel der Energie zur Warmwasserbereitung solar erzeugen.

Wenn Sie eine Solarthermie-Anlage haben, lohnt es sich zu prüfen, ob Sie Ihre Spülmaschine und Waschmaschine ans Warmwasser anschließen können. So können Sie gerade im Sommer mehr Wärme aus der Anlage nutzen.

Für die Warmwasserbereitung des täglichen Bedarfs einer Person von 40 bis 50 Litern brauchen Sie etwa ein bis zwei Quadratmeter Kollektorfläche, für Anlagen zur Heizungsunterstützung rund zehn Prozent der Wohnfläche.

Je besser Ihr Haus gedämmt ist, desto mehr steuert die Solaranlage bei. Bei Passivhäusern kann der solare Anteil bei über 50 Prozent liegen.

Solarthermie oder Photovoltaik?

Das kommt darauf an! Eine Solarthermie-Anlage liefert etwa 2,5-mal so viel Kilowattstunden (kWh) Wärme wie eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) Strom. Wenn Sie also primär Wärme für Warmwasser und Heizung erzeugen wollen, bietet sich eine Solarthermie-Anlage an – vor allem in Kombination mit einer Pelletheizung, die dann ungefähr von April bis Oktober außer Betrieb gestellt wird.

Wenn Sie allerdings eine Wärmepumpe haben oder planen, ändert sich die Situation: Die Wärmepumpe erzeugt in der Regel mindestens 3 kWh Wärme aus 1 kWh Strom – die Kombination aus PV-Anlage und Wärmepumpe ist also rechnerisch effizienter als eine Solarthermie-Anlage. Zudem können Sie überschüssigen Strom speichern oder für eine geringe Vergütung ins Netz einspeisen. Überschüssige Wärme hingegen, die bei Solarthermie-Anlagen gerade im Sommer erzeugt wird, kann nicht genutzt werden und verpufft. Im Einzelfall bietet sich auch die Kombination von PV und Solarthermie an, sogenannte PVT-Module.

Weitere Informationen

Der Schritt-für-Schritt-Leitfaden vom Praxistest Solarthermie führt Sie von der Planung über die Installation bis hin zur Wartung Ihrer Solarthermie-Anlage.